04.05.2017 Eröffnung

»Hexenwahn 1484: Frauen auf dem Scheiterhaufen«

Ende des 15. Jahrhunderts war der Bodenseeraum eines der Zentren von Hexenwahn und Hexenverfolgung in Europa. Die Ausstellung setzt sich mit der spätmittelalterlichen Vorstellung von Magie und dem Hexenbegriff der Zeit auseinander.

Das Thema Hexen wird sowohl in einer temporären Ausstellung auf beiden Geschoßen des Sonderausstellungsbereichs in den Häusern Marktstraße 45/1 und Roßbachstraße 18 des Humpis-Quartiers, wie auch als ein Kabinett der Dauerausstellung in einem kleinen Raum im Haus Humpisstraße 1 präsentiert.

Ende des 15. Jahrhunderts war der Bodenseeraum eines der Zentren von Hexenwahn und Hexenverfolgung in Europa. Mindestens 48 Frauen wurden als Hexen bei lebendigem Leib verbrannt. Dies war die erste große systematische Verfolgung von Frauen als Hexen im christlichen Abendland. Der Stadt Ravensburg kommt hierbei eine entscheidende Rolle zu: Der päpstliche Inquisitor Heinrich Institoris führte persönlich die Hexenprozesse in der Reichsstadt durch.

Die Ausstellung setzt sich mit der spätmittelalterlichen Vorstellung von Magie und dem Hexenbegriff der Zeit auseinander. Sie konfrontiert die Besucher anhand der Ravensburger Verfolgung mit einem Inquisitionsprozess und beleuchtet die Täter, ihre Psyche und Motive. Doch gibt sie auch den Opfern ein Gesicht und zeigt die Folgen für die Menschen auf, damals wie heute. Denn die Thematik ist nach wie vor aktuell: Noch immer werden in Afrika und Südamerika Frauen und Kinder als Hexen verfolgt und hingerichtet.

Zu sehen vom 5. Mai bis 3. Oktober 2017

Foto: Anja Koehler