energie.wenden
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Eine Ausstellung als Spiel, das viel über sich selbst verrät. Wie wollen wir die Energiewende gestalten?

Der Besucher nimmt die Rolle eines Politikers ein, um seine Antwort auf diese Frage zu finden. Das interaktive Rollenspiel motiviert zu Handlungen. Akteure der Energiewende treten auf und fordern Entscheidungen. Notwendiges Orientierungswissen wird in Themenfeldern zur Verfügung gestellt. Auf 1000 qm sind Originale, Modelle, Demonstrationen und Medienstationen präsentiert. Ein neues Format zur Veranschaulichung von wissenschaftlichen Themen hat hier Gestalt gefunden. Das Erleben und Entdecken durch den Besucher steht im Vordergrund.

 

Die Ausstellungsgestaltung

Die Ausstellung ist in zwei Bereiche gegliedert: ein interaktives Spielfeld, das das Zentrum der Aussstellung bildet und die umgebenden Themenfelder. Auf großen Bildschirmen begegnen dem Besucher von Schauspielern dargestellte Akteure der Energiewende. Alle haben Forderungen – wie »Baut die Stromnetze aus!« oder »Mehr Elektroautos!«. Es sind zwar Lobbyisten, aber sie wissen, wovon sie sprechen. In diesem Geflecht von Forderungen und Argumenten muss der Besucher entscheiden, was für eine Energiewende er will und taucht in die Rolle eines Politikers. Gesellschaftliche und politische Verhandlungsprozesse werden durchgespielt.

Die Themenfelder

Auf dem Weg durch das Spiel wird der Besucher dann eingeladen, in atmosphärisch gestaltete Themenfelder abzubiegen. Rechts und links des zentralen gelben Spielparcours befinden sich neun Ausstellungsbereiche mit Themeninseln zur Solar-, Wasser- und Windenergie, aber auch zu Mobilität oder zur Atomenergie. Zu jedem Themengebiet öffnet sich ein Raum mit Exponaten und Fakten zu den einzelnen Arten der Energiegewinnung und des Energieverbrauchs.

 

Das Spiel

Begleitend zum klassischen Ausstellungsbesuch schlüpft der Besucher in die Rolle eines Politikers und entscheidet über den Energiemix der Zukunft. Dazu erhält er eine Spielkarte zusammen mit dem Auftrag «die Energie zu wenden«. Auf dieser Karte werden Entscheidungen, die während des Besuchs der Ausstellung getroffen werden, eingestanzt und festgehalten. Nachdem genügend Entscheidungen getroffen und Löcher gestanzt sind, lässt sich auf der Karte ein Muster erkennen, das in der Auswertungsstation am Ende des Ausstellungsrundgangs mit einem Augenzwinkern gedeutet wird: Der Besucher erfährt, für welche Art von Energiewende und Politik er mit seinen Entscheidungen nach steht. So wird deutlich, wie Individuum, Gesellschaft und Politik im Umwälzungsprozess der Energieversorgung zusammenspielen.

 

German Design Award 2018 »Winner«
Auftraggeber: Deutsches Museum, München
Projektart: Wanderausstellung
Ort: Deutsches Museum München
Zeitraum: 15. Februar 2017 – 4. November 2018
Ausstellungsfläche: 1.000 qm
in Zusammenarbeit mit teamstratenwerth GmbH, Basel
Fotografie: Daniel Stauch