Schon der Titel stellt eine Herausforderung für die Dimension der Ausstellung dar. Entsprechend deutet die große Eingangsinszenierung im Lichthof des Gropius-Baus eine noch viel größere Form an: die Kugel. Das in zwei Achsen gekrümmte Regal, angefüllt mit Objekten aus Berliner Sammlungen, verweist so über das Ausgestellte hinaus. Dieser Ansatz, nur Ausschnitte und Aspekte zu zeigen, ist die Grundhaltung der Ausstellung, die aus einem thematischen und einem chronologischen Teil besteht. Sie regt nicht nur zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Wissenschaft an, sondern auch zu einem Diskurs über die kuratorischen Möglichkeiten.
Der Umgang »Wissenswege« ist weiss gehalten. Auszeichnungsfarben verstärken die Effekte der emotional inszenierten Raumbilder, die sehr unterschiedliche Begegnungen zwischen den Exponaten und den Besuchern anbieten.
Die Etappenräume folgen einer anderen Dramaturgie. Die Räume sind als schwarzes Band ausformuliert, das sich in die Architektur des Gebäudes einfügt und verschiedene, wiederkehrende Elementen präsentiert. Der Fokus liegt auf der Chronologie, den Exponaten und ihren vielfältigen Hinweisen und Querbezügen. Die Ausstellungsgestaltung nimmt sich zurück, liefert eine modulare Struktur und unterstützt den Erzählstrang mit einer sorgfältigen Inszenierung und mit atmosphärischen Nuancen.
Auftraggeber: Humboldt-Universität zu Berllin |
Projektart: Temporäre Ausstellung |
Ort: Martin-Gropius-Bau, Berlin |
Zeitraum: September 2010 – Januar 2011 |
Ausstellungsfläche: 3.200 qm |
Medienplanung durch teamstratenwerth, Basel |