Gustav Weisskopf Museum Pioniere der Lüfte
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… und er fliegt! Eine Möglichkeit die in den letzten Jahrzehnten medienwirksam vielfach bestritten wurde. Dem spannenden Rätsel um den ersten kontrollierten Motorflug der Geschichte gehen wir im neu gestalteten Museum »Gustav Weißkopf Museum Pioniere der Lüfte« in Leutershausen nach, treffen viele Pioniere der Luftfahrt und untersuchen die physikalischen Prinzipien des Fliegens.

Im Mittelpunkt der neu eingerichteten Dauerausstellung auf zwei Ebenen steht der in Leutershausen gebürtige Flugpionier Gustav Weißkopf. Außerdem erzählt sie, basierend auf einmaligen Exponaten und historischen Abbildungen, in einer inhaltlich und gestalterisch abwechslungsreichen Dramaturgie von der Frühzeit der Eroberung der Lüfte durch den Menschen.

Auf der ersten Ebene rahmen die »Meilensteine« der Fluggeschichte das ins Zentrum gerückte »Rätsel des 1. Motorflugs«.

Das Geschoss ist dunkel gehalten, an den Wänden schimmern die Darstellungen verschiedener Fluggeräte auf und bilden den Hintergrund für die Untersuchungen Weißkopfs. Leuchtende Key Visuals ziehen den Blick der Besucher*innen auf sich und geben die Reihenfolge der Erzählung um das Rätsel des ersten Motorflugs vor. Aus einer Mischung von Indizien, mit Exponaten belegten Hinweisen, und einer Graphic Novel, welche die erzählerischen Lücken um die Exponate herum füllt, sollen die Besucher sich selbst ein Bild machen.

End- und Höhepunkt der Geschichte ist die über beide Ausstellungsgeschosse reichende Präsentation der Flugmaschine »Nr. 21B« (im Nachbau), mit der Weißkopf im Jahr 1901 der erste gesteuerte Motorflug der Menschheitsgeschichte gelungen sein soll. Sie wird in der Ausstellung als »fliegend« inszeniert. Das Objekt schwebt über einem Podest, als würde es gerade in diesem Moment abheben. Dieser Eindruck wird durch den Hintergrund noch verstärkt: An zwei Wänden des Raumes sind Leuchtkästen in verschiedenen Formaten montiert. Auf Teilbereiche dieser Flächen wird ein Film projiziert, der mit Bildern von Horizont und Wolken spielt und so das »Abheben und Fliegen« der Flugmaschine visuell und atmosphärisch unterstützt.

Die 2. Ausstellungsebene beinhaltet die technik- und kulturhistorische Erzählebene: Tüftler, Abenteurer und Rekordjäger im Wettbewerb um »immer höher, schneller und weiter« werden in einzelnen Vitrinen, ähnlich einem Schrein, inszeniert. Den Hintergrund dieser Vitrinen bilden ihre farbig colorierten Porträts, die den hellen Raum, entlang eine Bandes, wie einen Horizont umfassen. Im Zentrum befindet sich: das »Labor des Fliegens«. Ausgestattet mit den gestalterischen Eigenschaften eines Labors fordern verschiedene Hands-On-Stationen zum spielerischen Experimentieren mit physikalischen und technischen Bedingungen und Phänomenen auf, die das Fliegen für den Menschen überhaupt erst möglich machen.

Von dieser Etage nehmen die Besucher*innen auch eine neue Perspektive auf das Fluggerät ein: Beim Blick durch ein AR-Fernglas können dazu tiefer gehende Informationen abgerufen werden. Außerdem werden hier Kurzfilme gezeigt, die weitere Flugpioniere porträtieren.

Den Abschluss des Rundgangs bildet das Kabinett »Meister der Lüfte«, ein zurückgezogener Bereich in dem die Besucher*innen eingeladen sind, diesen »Meistern« durch eine Projektion und akustische Kontextualisierung zu begegnen.

Auch das Corporate Design wurde von uns entwickelt. Die Wortmarke abstrahiert die aufgespannte Tragfläche der Flugmaschine 21B und weckt durch seine leichter werdenden Schriftschnitte Assoziationen zum Fliegen. Es stehen eine kompakte und eine lange Version des Logos zur Verfügung.

Auftraggeber: Stadt Leutershausen
Projektart: Daueraussstellung
Ort: Leutershausen
Eröffnung: September 2023
Ausstellungsfläche: 554 qm
Fotografie: Elia Schmid