Museum Ulm
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Das Ulmer Museum wird »Museum Ulm«. Schon lange litt das Museum an Kraftlosigkeit. Mitten in der Stadt, baulich so unscheinbar, dass man es nur schwer findet. Nicht mal Einheimische kennen den Weg.

Unsere Machbarkeitsstudie zeigt Ansätze auf, wie das Museum aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden und sich in einen Spielplatz der aktuellen Kunstzene verwandeln kann. Ein wichtiger öffentlicher Ort mit gesellschaftlicher Relevanz soll entstehen.

Analyse und bauliche Maßnahmen

Im Laufe seines Bestehens ist das Ulmer Museum immer weiter gewachsen. Verschiedene historische Gebäude wurden nach und nach integriert. Angesichts der Zusammensetzung der Teile ist der Begriff Ensemble nicht mehr zutreffend. Vielmehr handelt es sich um ein Konglomerat, eine mehr zufällig als zielgerichtete Zusammenstellung, die als Ganzes nicht mehr wahrnehmbar ist.

Mit einer Stärkung der Präsenz im öffentlichen Stadtraum kann die Wahrnehmbarkeit des Museums erhöht werden. Die Funktion als öffentliches Museum und die Einheit der Gebäude sollen dabei klar erkennbar sein. Um die einzelnen Teile des Ensembles zusammenzubinden, bedarf es eines ablesbaren Zentrums, das nicht nur funktional übergeordnet ist – es soll sich auch als »Ort« anders darstellen als die weiteren Bereiche des Museums.

Vision und Ausstellungsstruktur

Das Ulmer Museum wird zu einem gesellschaftlich bedeutsamen Ort für die Stadt, die Region und darüber hinaus. Es soll sich aktiv und vor dem Hintergrund der Geschichte, der Kunst und Kultur in den aktuellen öffentlichen Diskurs einbringen. Positionen anbieten, diskutieren und beziehen. Dabei wird die eigene Sammlung, mit ihren einzigartigen Objekten zum Kristallisationspunkt der musealen Arbeit. So kann sich das Museum an alle Bürger richten und ein selbstverständlicher öffentlicher Ort sein. Das Museum trägt dann wesentlich zur Identitätsbildung der Gesellschaft bei.

Wir wollen für das Museum Ulm eine neue Perspektive auf den Besucher entwickeln. Das Museumskonzept mit seinen Angeboten, im Besonderen die Ausstellungen, soll sich aus den Erwartungen, Vorstellungen und Bedürfnissen der Zielgruppe heraus generieren. Dabei ist es wichtig, den Erlebnischarakter zu stärken, ohne den inhaltlichen und wissenschaftlichen Anspruch zu vernachlässigen. Diese Zielsetzung generiert neue Anforderungen an das inhaltliche Konzept als auch an die Gestaltung und Dramaturgie der Ausstellungsformate.

Auftraggeber: Stadt Ulm
Projektart: Machbarkeitsstudie
Leistungsbild: Analyse der historischen Bausubstanz, SWOT-Analyse, Ermittlung Sanierungsbedarf, Inhaltlich-räumliche Konzeption, Erstellung Raumprogramm, Konzeption barrierefreier Erschließung, Ausstellungskonzeption
Ort: Ulm
Jahr: 2015